Momo = "kleiner Pfirsich"

 

Alias: "Raindrop Hebru Zadora"

 

*30.12.2012

 

Farbe: Schwarz

Momo...

...oder: Jetzt hält „der Labbi“ tatsächlich doch Einzug in Haus und Leben.

 

Eines Nachts – als ich mal wieder Schlaflos im Bett lag – durchforstete ich das Internet und stieß im Rahmen einer Tierseite auf einen wunderschönen schwarzen Labrador-Welpen dessen Augen mich magisch anzogen. Aber ich verwarf den Gedanken ganz schnell wieder. Wer kennt die Sätze nicht?    

"Das ist doch alles Quatsch…“

"Das passt im Moment nicht so optimal mit dem Alt Hund….“

"Außerdem wir sind gerade erst umgezogen…“

Mehrere Wochen zogen ins Land…aber der besagte Hund ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich fasste den Entschluss Kontakt zu der Züchterin auf zu nehmen. Mein Gedankengang war: In ein paar Jahren, wenn es „optimal“ passt, dann habe ich vielleicht jemand an der Hand der uns zur Seite steht für einen neuen, passenden Hund.

 

Die Züchterin lud uns ein, sie stellte uns einige ihrer großen Hunde vor, wir lernten uns kennen und ich sagte ihr das vorerst noch kein neuer Hund für uns in Frage kommt, aber wenn es soweit ist, dann würde ich mich gerne vertrauensvoll an sie wenden. Soweit der Plan. Doch dann kam Momo dazu…

 

Momo war zu diesem Zeitpunkt knapp 4 Jahre alt – unsere Tochter 3 ½. Momo war sehr übergewichtig und das Gesäuge hing tief von ihrem letzten Wurf (damals habe ich das nicht direkt hinterfragt – heute weiß ich vieles was mir zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt und auch falsch dargestellt wurde…aber das soll jetzt keine Rolle mehr spielen).

Momo sollte, sobald sie sich von ihrem letzten Wurf erholt hätte, abgegeben werden, da sie im derzeitigen Rudel oft unter ging.

Eigentlich hat unsere Tochter – damals schon ein kleiner Wildfang – alles „klar“ gemacht.

Momo kam, sah Gesa auf dem Boden sitzen, legte sich direkt zu ihr und Gesa wurde ganz ruhig und kuschelte mit ihr.

 

Dieses Bild und die Vorstellung das Momo in ihrem Rudel keine optimale Zukunft hatte, sowie das Wissen, dass sie unseren alten Herren Dobby nicht überfordern würde, waren Ausschlag gebend für uns Momo zu uns zu nehmen. Keine 3 Wochen später zog Momo bei uns ein.

 

Die Anfänge waren nicht leicht. Momo war lieb, freundlich, aber auch irgendwie tief traurig. Mein Eindruck war, dass sie bisher nie wirklich „individuell“ gesehen wurde. Sie hatte ihre „Funktion“ – die sie erfüllt hatte und sie wurde artgerecht versorgt. Aber gefühlt fehlte ihr die „eigene Ansprache“…

 

Trotz ihrer 4 Jahre machte sie uns lange Zeit ins Haus. Sie wusste nicht was es heißt wirklich spazieren zu gehen, war oft total erstaunt, wenn ich mit ihr Dummyarbeit machen wollte, freute sich dann aber riesig und drehte schier durch. Doch sobald Dobby sich auch nur im Garten dazu legte, ohne sie zu stören oder zu bedrängen, hörte sie sofort auf. Immer in der Erwartung, dass der andere Hund sie gleich „überrennen“ würde….

 

Heute – knapp 6 Jahre später – ist Momo wirklich ganz unser Hund. Allerdings ist auch sie, wie alle unsere Labbis, speziell. Was den klassischen „Will to please“ betrifft – nun ich würde sagen jeder Hovawart den ich kannte hatte mehr Will to please als unsere Momo – ist die Aussage "Sie tut nix" und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie tut anderen nix – aber wenn sie nicht will, und das kann recht häufig der Fall sein, dann tut sie aber auch "nix".

 

Sie ist eine „Grand Dame“. Sie lässt sich – Gott sei Dank – von nichts und niemanden verbiegen. Sie geht mit Ruhe und Gelassenheit jeden Tag unseren Weg mit uns mit (im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinne).

Sie ist stoisch und kommt nur in 2 Situation wirklich „in Wallung“: 1. Wenn es Futter gibt…Da schwingt sie ihren Körper, dass man meinen könnte Motsi Mabuse tritt bei Let´s Dance zum Showtanz an…. Und 2. wenn „Mutti“ (also ich) mit ihr alleine das Dummy raus holt. Dann glänzen die Augen, dann springt sie wie ein Flummy und hat spaß. Nimmt jemand anderes das Dummy, setzt sie sich ganz entspannt auf ihren Hintern, blickt demjenigen mit ihren Robbenaugen an und denkt sich: „Sieht großartig aus was Du da machst, scheinst ja viel Spaß zu haben…dann mach Du mal und ich gucke Dir gerne dabei zu…“

 

In meiner / und unseren schwierigen Zeit, war sie immer an meiner Seite, nah an meinem Körper, immer mit Ruhe und Unerschütterlichkeit. Egal wie mies ich drauf war, wie ungerecht, oder gar laut – sie schien mir immer sagen zu wollen: Du hast immer an mich geglaubt. Du liebst mich egal wie ich aussehe, wie vermeintlich stur ich auch bin. Und genau das tue ich auch.

 

Danke Momo, für Dich, Dein unendlich großes Herz und Deine Loyalität.

Du zeigst mir jeden Tag das, was für mich, wie für viele andere Menschen nicht immer einfach ist.

Du stehst zu Dir, egal wie Du gerade aussiehst, Du machst mit Ruhe und Beharrlichkeit Dein Ding und fährst damit super und vor allem: Du versuchst niemandem zu gefallen. DU bist DU und wer Dich so mag – prima, und wer nicht – auch egal. Das ist grandios. Danke meine „Kassiopeia“ – Du weiße „Schildkröte“ unter den Labbis….